Leute über Flughafen Twente

Elly Stoelinga von Enschede Airport Twente b.v.

Elly Stoelinga ist – zusammen mit Thijs Bennink und Ton ten Vergert – dem Flughafen wohl am längsten von allen Akteuren verbunden. Sie arbeitete schon seit 14 Jahren für die NV Luchthaven Twente. Nach der Privatisierung im Jahr 2003 wurde sie in den Dienst der Enschede Airport Twente b.v. (EAT) übernommen. Ihre Visitenkarte weist sie als „Office Manager“ aus – eine etwas irreführende Bezeichnung, denn tatsächlich unterstützt sie seit 2003 den Aufsichtsrat und den Vorstand der EAT. Als dauerhafter Faktor und Fels in der Brandung hat sie im Laufe der Jahre schon einige Geschäftsleitungen kommen und gehen sehen. Der ehemalige Bürgermeister Jan Mans versicherte ihr vor Jahren, dass sie bei der EAT noch ihre Pensionierung erleben würde, und sie hofft nun, dass sich das auch bewahrheiten wird.

Sie hat – ebenso wie der Vorstand und der Aufsichtsrat – bewegte Jahre hinter sich. Zuerst kam, kurz nach der Privatisierung, die Mitteilung des damaligen Verteidigungsministers Kamp, dass der Militärflughafen Twente geschlossen würde. Danach folgten die tatsächliche Einstellung der militärischen Aktivitäten und die Umstellung auf Urlaubs- und Geschäftsflüge. Dann versuchte man, eine Lösung für den vorübergehenden Betrieb des Flughafens zu finden; dies wurde jedoch von Finanzminister Bos verhindert. Nun hält sie – zusammen mit einem Mitarbeiter, der für die Wartung der teuren Maschinen und Geräte sorgt – die Stellung. Sie verwaltet die Büros, unterstützt den Vorstand und den Aufsichtsrat und befasst sich mit dem Aufbau eines historischen Archivs.

Trotz ihrer isolierten Position steht sie in den Startlöchern, um für „ihre“ EAT zu kämpfen. „Wenn alle Verfahren durchlaufen sind, beginnt die Ausschreibungsphase. Damit haben wir uns im Rahmen der Pläne für einen vorübergehenden Flughafenbetrieb bereits befasst, und wir werden nun alles daran setzen müssen, damit der Flughafen – sofern dieser Wunsch besteht – in den Händen von Twenter Betreibern bleibt.“ Der heutigen Kombination von Anteilseignern (OAD, Reggeborg Investment und Strikwerda Investments) bescheinigt sie diese regionale Verbundenheit. „Sie haben sich seit 2003 zusammen mit vielen anderen für den Erhalt des Flughafens eingesetzt, und ich hoffe, dass sie bereit und in der Lage sind, auch den weiteren Betrieb zu übernehmen. Wenn das gelingt, werde ich meine Pensionierung tatsächlich noch auf dem Flughafen erleben. Wenn auch in einem neuen Gebäude an einem anderen Standort auf dem Gelände.“

Dass der Plan doch noch verworfen werden könnte, befürchtet sie inzwischen nicht mehr. „Sowohl bei der Umfrage als auch in der Debatte, die die Tageszeitung TC Tubantia organisiert hatte, sprachen sich erneut 70 % der Einwohner von Twente für das Konzept des kompakten Flughafens aus. Ein Flughafen ist ja auch mehr als nur eine Start- und Landebahn: er ist auch ein wirtschaftlicher Motor für eine Region, ein Schwungrad.“

Quelle: VIT-Newsletter Juli 2009

Text: Niko Wind

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